Schilddrüsenkrank? Chirurg, Endokrinologe & Nuklearmedizinerin therapieren gemeinsam

27.08.2018

Je nach Befund und Aktivität eines Knotens in der Schilddrüse kann es zu Beschwerden wie Herzrasen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen oder Durchfall kommen. Dabei ist eine Therapie je nach Art des Knotens möglich und effektiv – und das muss nicht immer bedeuten: Operation. Manchmal ist auch gar keine Therapie, sondern nur eine Verlaufskontrolle nötig. Im „Endokrinen Zentrum“ des Klinikums Dortmund setzen sich Experten aus Endokrinologie, Nuklearmedizin und der endokrinen Chirurgie regelmäßig zusammen, um für Schilddrüsen-Patienten die bestmögliche Antwort auf ihre Beschwerden zu finden.


Einer von ihnen ist Dr. Josef Obermeier, Leiter der Endokrinen Chirurgie, der absolut hinter dieser fachübergreifenden Fall-Beurteilung von Patienten im Klinikum Dortmund steht. Insbesondere weil in aktuellen Medienberichten die Zahl der Operationen als zu hoch beurteilt werde, sei es wichtig, sich mit den Kollegen aus Endokrinologie und Nuklearmedizin zu besprechen, um OPs zu vermeiden. Nicht jeder Befund müsse gleich operiert werden, sagt Dr. Obermeier. In diesen Fällen zählt der Chirurg dann auf die Zusammenarbeit mit Dr. Frank Demtröder, Leiter des Zentrums für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, und Fr. Dr. Monia Hamami-Arlinghaus, Leiterin der Nuklearmedizin.


 
Der Endokrinologe überprüft zunächst, ob überhaupt eine Behandlungsnotwendigkeit besteht. Denn oftmals handelt es sich um Zufallsbefunde, die keinerlei Krankheitswert besitzen. Allzu häufig führt ein Druckgefühl im Halsbereich zur Schilddrüsenoperation, obwohl dieses Engegefühl überhaupt nicht von den Schilddrüsenknoten, sondern beispielsweise von Verschleißveränderungen der Halswirbelsäule herrührt. Ferner wird eine eventuell vorliegende Funktionsstörung der Schilddrüse medikamentös korrigiert. „Manchmal kann eine medikamentöse Therapie auch helfen, einen Schilddrüsenknoten zu verkleinern oder das weitere Wachstum des Knoten zu stoppen“, sagt Dr. Demtröder.

 

Einen weiteren Ansatz verfolgt die Nuklearmedizinerin im Schilddrüsen-Team. Sie kann krankhaftes oder vergrößertes Schilddrüsengewebe durch die Gabe radioaktiven Jods therapieren. „Mit dieser so genannten Radiojodtherapie können wir schonend und hoch gezielt gegen z. B. heiße Knoten vorgehen oder aber Schilddrüsenerkrankungen therapieren, die weder operativ noch mittels bestimmter Medikamente in den Griff zu bekommen sind. Gerade bei älteren Patienten ist die Radiojodtherapie häufig eine sehr gute Alternative“, sagt Fr. Dr. Hamami-Arlinghaus.


 
Entscheidend bei der Wahl der richtigen Therapie ist jedoch die bestmöglich gestellte Diagnose. Ist der Knoten kalt oder heiß? Und wie ist der Knoten in seiner Struktur beschaffen – ein Hohlkörper mit Wassereinlagerung, eine Vernarbung oder vielleicht doch ein seltener bösartiger Tumor? Auch hier profitiert der Patient, wenn unterschiedliche Experten auf seine Schilddrüse schauen. „Jeder Arzt schaut aus seiner Perspektive auf den Fall und erst in der Summe ergibt sich ein Gesamtbild, aus dem wir dann eine Diagnose ableiten“, sagt Dr. Obermeier.

 

Termin bitte vormerken:
Nähere Informationen zu diesen Themen geben die Experten anlässlich der Deutschen Hormonwoche am Samstag, 15.09.2018, 14 bis 16 Uhr, bei einer Vortragsveranstaltung im Seminarraum des Zentrums für Endokrinologie, Diabetologie Rheumatologie, Silberstraße 22 (Ecke Hansastraße), 2. Obergeschoss. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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